Datum 30.04.2024
Category Allgemein

Ein Unfall mit Blechschaden ist der wohl häufigste Vorfall im Straßenverkehr. In diesem Fall kommen alle Unfallbeteiligten mit einem blauen Auge davon, denn neben leichten Kratzern im Lack oder Dellen im Blech liegen häufig keine schwerwiegenden Schäden vor.

Dennoch ist es als Unfallbeteiligter wichtig zu wissen, was bei einem Unfall mit Blechschaden zu tun ist. In diesem Artikel des SZH Verkehrsratgebers möchten wir Ihnen daher näher bringen, welche Schritte Sie in diesem Fall unternehmen sollten, um den Unfall korrekt abzuwickeln.

Unfall mit Blechschaden – das sollten Sie jetzt tun

Was ist ein Blechschaden?

Blechschäden sind oberflächliche Schäden an einem Fahrzeug, die von leichten Kratzern im Lack bis hin zu Dellen und Beulen im Blech reichen können. Sie entstehen meist durch die Kollision mit einem anderen Fahrzeug, einem Baum oder einem baulichen Element. In der Regel beeinträchtigen sie die Funktionstüchtigkeit des Fahrzeugs nicht.

Ein Unfall mit Blechschaden ist zwar ärgerlich, aber kann vergleichsweise einfach gehandhabt werden. Wenn Sie in einen Unfall verwickelt sind, der lediglich Blechschaden verursacht, ist ein überlegtes Vorgehen dennoch wichtig.

Was tun bei einem Unfall mit Blechschaden? Unabhängig davon, ob Sie den Schaden selbst verursacht haben oder ein anderer Verkehrsteilnehmer Ihr Fahrzeug beschädigt hat, gibt es einige Schritte, die Sie befolgen sollten:

 

  1. Unfallstelle sichern: Stellen Sie sicher, dass keine weitere Gefahr besteht und sichern Sie den Unfallort ab.

  2. Schäden dokumentieren: Fotografieren Sie alle sichtbaren Beschädigungen. Diese Aufnahmen helfen dabei, den Unfallhergang später nachzuvollziehen.

  3. Unfallbericht erstellen: Notieren Sie alle relevanten Informationen und lassen Sie das Dokument von allen Beteiligten unterschreiben.

  4. Kontaktdaten austauschen: Sammeln Sie die Namen, Adressen, Telefonnummern und Versicherungsinformationen aller Beteiligten.

  5. Zeugen notieren: Wenn möglich, halten Sie die Kontaktdaten von Zeugen fest, die den Unfall beobachtet haben.

  6. Schaden melden: Informieren Sie umgehend Ihre Kfz-Versicherung über den Vorfall.

 

Falls Sie den Blechschaden an einem anderen Auto verursacht haben, ist es wichtig, diesen Ihrer Versicherung zu melden, auch wenn es sich nur um geringfügige Beschädigungen handelt. Sollte der Halter des beschädigten Fahrzeugs nicht vor Ort sein, warten Sie maximal eine Stunde lang am Unfallort, bevor Sie den Vorfall der Polizei melden und die Situation dokumentieren.

Dies gilt auch, wenn Sie Ihr Fahrzeug mit einem Schaden vorfinden und der Verursacher nicht zu ermitteln ist. Hier sollten Sie ebenfalls eine Anzeige gegen Unbekannt erstatten und Ihre Vollkaskoversicherung kontaktieren, falls die Polizei den Verursacher nicht ausfindig machen kann.

 

Blechschaden oder schwerwiegender Defekt?

Nach einem kleineren Unfall ist es oft nicht sofort ersichtlich, ob es sich lediglich um einen kleinen Blechschaden handelt oder ob umfangreichere Beschädigungen vorliegen. Wenn die Reparaturkosten eines Blechschadens auf unter 750 Euro geschätzt werden, handelt es sich um sogenannte Bagatellschäden. Sie werden in den meisten Fällen durch einfache Parkrempler verursacht.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass äußerlich scheinbar geringfügige Schäden nicht immer die tatsächliche Schadenshöhe widerspiegeln. Ein scheinbar harmloser Kratzer kann tiefere Strukturschäden verbergen, die erst bei einer detaillierten Untersuchung erkennbar sind. Daher ist es ratsam, selbst bei geringfügigen Schäden eine fachmännische Begutachtung durchführen zu lassen.

Ein Kfz Gutachter kann genau beurteilen, ob die Schäden tatsächlich nur oberflächlich sind oder ob tiefergehende Reparaturen notwendig sind, die die Bagatellgrenze überschreiten. Sichtbare Bagatellschäden können kleine Dellen im Autoblech oder kleinere Lackkratzer sein, während unsichtbare Schäden wie versteckte Risse oder notwendige Sonderlackierungen erheblich höhere Kosten verursachen können.

Wenn Sie also in einen Unfall mit scheinbar minimalen Karosserieschäden verwickelt sind, ist es klug, zur Sicherheit einen Experten hinzuziehen. Dies stellt sicher, dass Sie alle notwendigen Reparaturen erkennen und entsprechend handeln können, um unerwartete Kosten zu vermeiden.

Die SZH Gutachtenzentrale ist Ihr Kfz Sachverständigenbüro im Raum Hamburg. Wir unterstützen Sie bei einem Unfall mit Blechschaden.

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Bagatellschäden nach Unfall: Melden oder selbst bezahlen?

Sollten Sie in einem Autounfall einen geringfügigen Blechschaden an einem fremden Fahrzeug verursachen, wird die Regulierung in der Regel über Ihre Kfz-Haftpflichtversicherung abgewickelt. Schäden an Ihrem eigenen Fahrzeug, die durch Ihre eigene Schuld entstanden sind, können durch Ihre Vollkaskoversicherung gedeckt werden.

Wenn Sie einen leichten Blechschaden an Ihrem Fahrzeug feststellen, steht die Frage im Raum, ob Sie diesen Ihrer Versicherung melden oder die Reparatur selbst bezahlen sollten. Diese Entscheidung hängt maßgeblich von den Reparaturkosten ab. Oftmals ist es kostengünstiger, kleinere Schäden wie Kratzer oder Dellen aus eigener Tasche zu bezahlen, anstatt sie über die Vollkaskoversicherung abzuwickeln.

Der Hauptgrund dafür ist, dass jede Schadensmeldung potenziell Ihre Schadenfreiheitsklasse verschlechtert, was wiederum zu höheren Versicherungsprämien führen kann. Bevor Sie also einen geringfügigen Lackschaden melden, sollten Sie genau abwägen, ob die mögliche Prämienerhöhung die unmittelbaren Kosten der Schadensbehebung übersteigt.

Dennoch empfehlen wir, auch Blechschäden stets der Versicherung zu melden, um im Zweifelsfall auf der sicheren Seite zu stehen. So können Sie nicht von unerwarteten Kosten für aufwendige Reparaturen überrascht werden. Eine Meldung eines Autounfalls mit Blechschaden an die Versicherung schützt Sie davor, auf hohen Werkstattkosten sitzen zu bleiben.

 

Fazit: Was tun bei einem Unfall mit Blechschaden?

Ein Unfall, der lediglich zu Blechschäden führt, kann zwar ärgerlich sein, lässt sich aber meistens ohne größere Schwierigkeiten bewältigen. Wichtig ist, dass Sie unmittelbar nach dem Vorfall ruhig bleiben und systematisch vorgehen.

Sichern Sie zuerst die Unfallstelle, um weitere Risiken zu vermeiden. Dokumentieren Sie den Schaden gründlich durch Fotos und erstellen Sie einen detaillierten Unfallbericht, den alle Beteiligten unterzeichnen sollten. Tauschen Sie zudem Kontaktdaten mit den beteiligten Parteien und möglichen Zeugen aus.

Melden Sie den Schaden umgehend Ihrer Versicherung, um Ihre Schadensansprüche geltend zu machen. Auch wenn es sich nur um einen Blechschaden handelt, kann eine professionelle Abwicklung helfen, kostspielige Folgen zu vermeiden und den Vorfall schnell zu klären.

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