
Ein Moment der Unachtsamkeit, ein lauter Knall – und plötzlich ist es passiert: Jemand ist Ihnen ins Auto gefahren. Doch was nun? Viele Autofahrer sind unsicher, ob sie den Schaden ihrer Versicherung melden müssen und welche Konsequenzen eine verspätete oder unterlassene Meldung haben kann. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um richtig zu handeln und finanzielle Nachteile zu vermeiden.
Warum ist eine Schadensmeldung bei der Versicherung wichtig?
Welche Versicherungen sind betroffen?
Ob Sie einen Schaden melden müssen, hängt davon ab, welche Versicherung den Schaden reguliert:
Versicherungstyp | Zuständigkeit |
---|---|
Haftpflichtversicherung | Deckt Schäden, die Sie anderen verursachen. |
Teilkasko | Übernimmt bestimmte Schäden an Ihrem eigenen Fahrzeug (z. B. Diebstahl, Wildunfall). |
Vollkasko | Übernimmt Schäden am eigenen Fahrzeug, selbst wenn Sie selbst schuld sind. |
Merke: Wenn Sie unverschuldet in einen Unfall verwickelt wurden, muss der Unfallverursacher den Schaden seiner Haftpflichtversicherung melden.
Wann muss ich meiner Versicherung den Schaden melden?
Meldepflichten nach einem Unfall – Was sagt das Gesetz?
Laut Versicherungsvertragsgesetz (§ 104 VVG) besteht eine Verpflichtung zur unverzüglichen Meldung eines Schadens. Das bedeutet: Je schneller, desto besser!
Fristen für die Schadensmeldung – Was gilt?
- Kfz-Haftpflicht: Sofort nach dem Unfall, spätestens innerhalb von 7 Tagen.
- Teilkasko/Vollkasko: Unverzüglich, meist innerhalb von 3 Tagen.
- Fahrerflucht (gegnerische Haftpflicht): Nach Anzeige bei der Polizei sofort bei der Versicherung melden.
Welche Konsequenzen hat eine nicht erfolgte Meldung?
Eine verspätete oder unterlassene Schadensmeldung kann schwerwiegende Folgen haben:
✅ Versicherer kann Leistung kürzen oder verweigern
✅ Schadensersatzansprüche können entfallen
✅ Höhere Selbstbeteiligung oder Vertragsstrafe möglich
Besonders bei Vollkasko- oder Teilkaskoschäden ist es wichtig, sich an die vertraglich vereinbarten Fristen zu halten!
Was passiert nach der Meldung?
So läuft die Schadensregulierung ab
Nachdem der Schaden gemeldet wurde, prüft die Versicherung die Anspruchsberechtigung. Die Regulierung erfolgt in diesen Schritten:
- Schadenmeldung – Sie melden den Unfall telefonisch oder online.
- Dokumentenprüfung – Einreichen von Fotos, Zeugenberichten und Polizeiberichten.
- Schadengutachten – Ein Sachverständiger prüft den Schaden.
- Regulierung – Je nach Fall wird repariert oder eine Zahlung geleistet.
Welche Unterlagen werden benötigt?
- Unfallbericht
- Fotos vom Schaden
- Zeugenangaben (falls vorhanden)
- Polizeibericht (bei Fahrerflucht oder schwereren Unfällen)
Besondere Situationen und Sonderfälle
Unfall mit Fahrerflucht – Was tun?
Ist der Verursacher geflohen, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:
✅ Polizei rufen und Anzeige erstatten
✅ Versicherung über den Vorfall informieren
✅ Eigene Kaskoversicherung (sofern vorhanden) zur Schadensregulierung nutzen
Unfallschaden mit ausländischem Fahrzeug – Besondere Regelungen
Bei einem Unfall mit einem ausländischen Fahrzeug kann die Schadensabwicklung komplizierter sein. In Deutschland übernimmt oft der Deutsche Büro Grüne Karte e.V. die Regulierung.
7 Wichtige Tipps zur Schadensmeldung
1️⃣ Unfallschäden immer schnellstmöglich der Versicherung melden.
2️⃣ Alle relevanten Beweise (Fotos, Zeugenberichte) sichern.
3️⃣ Unfallprotokoll ausfüllen – auch bei kleinen Schäden.
4️⃣ Keine Schuld zugeben, bevor der Sachverhalt geklärt ist.
5️⃣ Bei Fahrerflucht sofort Anzeige bei der Polizei erstatten.
6️⃣ Prüfen, ob eine Reparaturfreigabe der Versicherung erforderlich ist.
7️⃣ Bei Unsicherheiten einen Kfz-Sachverständigen oder Anwalt kontaktieren.
Fazit: Warum eine schnelle Meldung der beste Weg ist
Ein Unfall ist immer ärgerlich, doch die richtige Reaktion kann finanzielle und rechtliche Nachteile vermeiden. Melden Sie Schäden immer zeitnah, sammeln Sie Beweise und holen Sie sich im Zweifel professionelle Unterstützung. So stellen Sie sicher, dass Ihre Ansprüche gewahrt bleiben und Sie nicht auf den Kosten sitzen bleiben.